09-12-2008 15:06:36

vb) – Die Doping-Affäre um den Luxemburger Radprofi Fränk Schleck geht heute in eine neue Runde. Am Dienstagabend wird die Luxemburger Anti-Doping-Agentur Alad ihr weiteres Vorgehen bekannt geben. Experten halten es für unwahrscheinlich, dass die Alad Disziplinarstrafen gegen Fränk Schleck verhängt.

Schleck wird verdächtigt, geschäftliche Kontakte mit dem spanischen Dopingarzt Eufemiano Fuentes unterhalten zu haben. Darauf deutet eine Überweisung aus dem Jahr 2006 hin, als 7000 Euro von Schleck auf das Konto von Fuentes geflossen waren. Fränk Schleck bestreitet, jemals "verbotene Substanzen oder Methoden angewandt oder dies versucht zu haben". Nach Schlecks Aussagen war das Geld für ein "spezifisches Trainingsprogramm auf höchsten wissenschaftlichen Standards" gedacht.

Experten gehen nicht davon aus, dass die Luxemburger Anti-Doping-Agentur Alad Strafen gegen Fränk Schleck aussprechen wird. Zu gering seien die Hinweise, dass Schleck wirklich gedopt habe. Bei ihrem ersten Treffen Anfang Oktober hatte die Alad beschlossen, im Fall Fränk Schleck weiter zu ermitteln, ohne genaue Angaben über ihre Untersuchungsmethoden und Erkenntnisse zu machen.

Pech für Rennstall
Für den Rennstall von Fränk und Andy Schleck begann das Pech schon vor dem Saisonstart. Nachdem der Hauptsponsor, der amerikanische Computerhersteller CSC, wegen der nicht enden wollenden Dopingskandale im Radsport sein Engagement aufgab, sollte die Softwarefirma IT-Factory einspringen. Anfang Dezember wurde jedoch bekannt, dass das Unternehmen aus den USA vor der Pleite steht. Der Firmenchef, der der Unterschlagung bezichtigt wird, ist verschwunden. Dadurch klafft eine Lücke von rund fünf Millionen Euro im Budget des Rennstalls von Bjarne Riis, der 2009 unter dem Namen "Saxo Bank" starten wird.

Die Saison beginnt für die Brüder Schleck mit der Tour of California (15. - 22. Februar). Bei der Fernfahrt Tirreno-Adriatico (11. - 17. März) und Mailand-San Remo (21. März) starten die Schleck-Brüder gemeinsam. Erster großer Höhepunkt werden die drei Ardennenklassiker im April sein.

Foto Amstel Goldrace Rolf Jost

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